Eigenblutspende
Unter dem Begriff Eigenblut-Transfusion versteht man generell Verfahren, bei denen im Rahmen eines operativen Eingriffes das Blut des Patienten selbst transfundiert wird, um möglichst ohne Spenderblut auszukommen. Das Eigenblut kann auf verschiedene Weise gesammelt werden.
1. Präoperative Eigenblutspende
Eine häufig durchgeführte Methode zur Eigenblutbereitstellung ist die Entnahme von Eigenblutkonserven frühzeitig vor einer planbaren Operation. Diese Eigenblutkonserven können maximal 7 Wochen gelagert werden. Die vor der ersten Eigenblutspende erforderliche Eignungsuntersuchung sollte möglichst spätestens 7 Wochen vor dem geplanten Operationstermin erfolgen. Zu dieser Eignungsuntersuchung sollten Sie sich mit einer vom operierenden Arzt ausgefüllten Anforderung zur Eigenblutspende nach vorheriger telephonischer Terminabsprache (Telefon: 09131 - 85 - 36463) in unserer Entnahmeeinrichtung in der Hartmannstr. 14 vorstellen. Wir führen prinzipiell nur präoperative Eigenblutspenden für Patienten durch, welche im Universitätsklinikum Erlangen operiert werden.
Neben der präoperativen Eigenblutspende existieren noch weitere Verfahren zur Gewinnung und Transfusion von Eigenblut. Die Planung und Koordinierung aller Eigenblutverfahren erfolgt durch den operierenden Arzt in Zusammenarbeit mit dem Anästhesisten und dem Transfusionsmediziner.
2. Verdünnung des Blutes unmittelbar vor der Operation im Rahmen der Narkose
Es ist möglich, unmittelbar vor der Operation in Narkose Eigenblut abzunehmen, das durch Gabe von Salz- oder Eiweißlösungen in die Blutbahn des Patienten zunächst ersetzt wird. Das Blut, das bei der Operation verloren geht, ist somit verdünnt und demnach der Verlust an roten Blutkörperchen geringer. Bei Bedarf wird das entnommene Eigenblut während oder unmittelbar nach der Operation zurückgegeben.
3. "Cellsaving", Zurückgewinnung von während oder nach der Operation verlorenem Wundblut
Eine weitere Möglichkeit besteht in der Sammlung und Rückgabe von während oder nach der Operation verlorenem Wundblut. Das Wundblut wird aufgefangen und wird, möglicherweise nachdem es gewaschen wurde, dem Patienten zurückgegeben.
Durchführung der präoperativen Eigenblutspende
Das Ergebnis der Eignungsuntersuchung liegt meist spätestens nach einer Woche vor. Danach erfolgen die Entnahmetermine in etwa alle 7 Tage. Am Tag der Spende sollte der Patient ein leichtes Frühstück sowie die übliche Medikation eingenommen haben.
Wir führen grundsätzlich vor jeder Eigenblutspende eine Kontrolle des Blutbildes durch. Bei ausreichendem Hb-Wert wird eine Vene - meist in der Ellenbeuge - mit einer Kanüle punktiert. Das Blut fließt dann in einen Beutel, der mit einer Konservierungslösung für Blut vorgefüllt ist. Nachdem. 450 ml (ca. ½ l) Blut abgelaufen sind, geben wir bei Bedarf als Ersatz die gleiche Menge einer Kochsalzlösung über einen venösen Zugang zurück. Das Eigenblut wird in Erythrozytenkonzentrat (wird im Kühlschrank bei 4° C gelagert und ist maximal 7 Wochen haltbar) und Gefrorenes Frischplasma aufgetrennt.
Mögliche Komplikationen
Der Arzt in der Abteilung für Transfusionsmedizin überlegt mit Ihnen zusammen, ob im Hinblick auf Ihren gesundheitlichen Gesamtzustand die präoperativ Eigenblutspende für Sie die optimale Lösung zur Sicherung des Blutbedarfes während und nach Ihrer Operation darstellt.
In der Regel treten nach der Eigenblutentnahme keine oder nur geringe Störungen des körperlichen Wohlbefindens auf. Schwerere Zwischenfälle wie Kreislaufkollaps, kurzzeitige Bewußtlosigkeit, Sauerstoffmangel, Minderdurchblutung des Gehirns oder Herzens, Herzrhythmusstörungen sowie stärkere Nachblutungen sind selten. Ganz selten ereignen sich durch die Venenpunktion Verletzungen von Blutgefäßen oder Nerven sowie Wundinfektionen. Eigenblutspender sollten möglichst nicht selbst mit dem Kraftfahrzeug zur Spende kommen. In jedem Fall muß mindestens 30 Minuten vor einer aktiven Teilnahme am Straßenverkehr abgewartet werden.