Extrakorporale Photopherese

Die Extrakorporale Photopherese (ECP) ist eine nebenwirkungsarme zellbasierte Immuntherapie, die bei der Behandlung des kutanen T-Zelllymphoms (CTCL), der Organtransplantatabstoßungsreaktion oder der Graft-versus-Host Erkrankung (GVHD) infolge einer Knochenmarkstransplantation Anwendung findet. Dabei werden aus dem Blut der Patienten mittels eines Aphareseverfahrens Immunzellen angereichert. Diese werden außerhalb des Körpers mit einer photosensibilisierenden Substanz, dem 8-Methoxypsoralen (8-MOP), versetzt und mit UVA-Licht bestrahlt. Direkt im Anschluss an diese Prozedur werden alle Zellen und Blutbestandteile in den Körper zurückfundiert. Die Bestrahlung löst in den behandelten Zellen zytotoxische Effekte aus. Darüber hinaus wirken die bestrahlten Zellen immunmodulatorisch auf das nicht-behandelte Immunsystem.

Ein Alleinstellungsmerkmal der ECP ist dabei, dass, je nachdem zur Behandlung welchen Krankheitsbildes sie eingesetzt wird, gegensätzliche immunmodulatorische Wirkungen erzielt werden. Bei der Behandlung einer GVHD oder einer Transplantatabstoßung bewirkt die ECP die Induktion einer tolerogenen Immunantwort, während sie bei der Behandlung eines CTCL eine anti-Tumor Immunantwort induziert. Ein weiterer Vorteil der ECP ist, dass die Immunmodulation -im Gegensatz zu anderen immunsuppressiven Therapien- Antigen-spezifisch ist und somit eine Immunantwort gegenüber Pathogenen nicht kompromittiert wird. Obwohl das Verfahren aufgrund dieser Eigenschaften und Vorteile schon seit Jahrzehnten erfolgreich eingesetzt wird, ist der ihr zugrundeliegende immunologische Wirkmechanismus immer noch nicht vollständig verstanden und aufgeklärt.

Ziel unserer Forschung ist es deshalb, verschiedene Aspekte der immunologischen Wirkung der ECP näher zu untersuchen, um den Wirkmechanismus besser verstehen zu können und so das bestehende Therapieverfahren weiter optimieren und vielleicht sogar neue Anwendungsmöglichkeiten der ECP eröffnen zu können.