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Lebensretter auf Eis

Mittelfränkische Sparkassen spenden 10.000 Euro für die Einlagerung von Nabelschnurblut

Vom Wegwerfprodukt zum Lebensretter: Aus dem Blut, das nach der Geburt eines Kindes in der Nabelschnur verbleibt und früher einfach entsorgt wurde, gewinnen Ärzte seit einigen Jahren wertvolle Stammzellen. Diese Zellen, die sich in jegliche andere Körperzellen entwickeln können, stellen für Leukämiepatienten oft die letzte Chance auf Heilung dar. "Wahnsinn, was hier passiert", zeigte sich Dr. Matthias Everding, Bezirksobmann des Sparkassen-Bezirksverbands Mittelfranken, heute (03.03.2017) beeindruckt, als er durch die Stammzellbank der Transfusionsmedizinischen und Hämostaseologischen Abteilung (Leiter: Prof. Dr. Reinhold Eckstein) des Universitätsklinikums Erlangen geführt wurde. Der Gast kam aber nicht nur, um sich über die Arbeit der Einrichtung zu informieren, sondern er brachte auch einen Scheck über 10.000 Euro mit: "Ich stehe hier für die acht mittelfränkischen Sparkassen, die sich zusammengetan haben, um dieses tolle Projekt bereits zum dritten Mal finanziell zu unterstützen."

Dass auf dem Konto der Stammzellbank sogar 15.000 Euro ankommen, verdankt sie der Forschungsstiftung Medizin am Universitätsklinikum Erlangen, die der formelle Empfänger der Spende ist. "Im Rahmen unseres Matching-Funds-Programms stockt das Uni-Klinikum Erlangen die stolze Summe der mittelfränkischen Sparkassen um 50 % auf", erklärte Prof. Dr. Werner G. Daniel, Vorsitzender des Stiftungsvorstands. Somit können mit dem Geld insgesamt 15 Nabelschnurblutpräparate eingelagert werden. "Wir freuen uns, dass inzwischen rund 40 % der Frauen, die am Uni-Klinikum Erlangen ein Kind entbinden, der Spende zustimmen", sagte Prof. Dr. Volker Weisbach, Leiter der Stammzellbank. "Die Aufbereitung und das Einfrieren eines Präparats kostet 1.000 Euro und wird von den Krankenkassen nicht vergütet. Deshalb sind wir hier auf Spenden angewiesen und sind dankbar für jeden scheinbar noch so kleinen Betrag."

In Deutschland erkranken jährlich rund 10.000 Menschen an Leukämie. Trotz der inzwischen weltweit 26,5 Millionen registrierten Stammzellspender, lässt sich für etwa 25 bis 30 % der Patienten kein genetisch passendes Ebenbild finden. Das heißt, dass diesen Krebskranken die lebensrettende Transplantation verwehrt bleibt. Die Transfusionsmedizin des Uni-Klinikums Erlangen startete deshalb im Jahr 2012 die Initiative Lebensbank. Sie verfolgt das Ziel, möglichst viele der wertvollen Stammzellpräparate zu sammeln, aufzubereiten und einzulagern, damit sie zum passenden Zeitpunkt für die Therapie eines Leukämiepatienten verwendet werden können.

Forschungsstiftung Medizin am Universitätsklinikum Erlangen

Die Forschungsstiftung Medizin am Universitätsklinikum Erlangen wurde im Dezember 2007 gegründet. Sie fördert die medizinische Forschung in allen Fachbereichen, ferner Aus- und Weiterbildung von Studierenden, Ärzten und Wissenschaftlern, darüber hinaus Belange des öffentlichen Gesundheitswesens (z. B. die in Erlangen seit vielen Semestern etablierte Bürgervorlesung) und letztlich Projekte der Mildtätigkeit. In den vergangenen Jahren konnte bereits eine große Zahl an wissenschaftlichen Einzelprojekten aus allen medizinischen Fachbereichen mit einem Gesamtvolumen von über 3,8 Millionen Euro unterstützt werden.

Website der Lebensbank

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Volker Weisbach
Telefon: 09131 85-42109
E-Mail: volker.weisbach(at)uk-erlangen.de

Prof. Dr. Werner G. Daniel
Telefon: 09131 85-35301
E-Mail: werner.daniel(at)uk-erlangen.de